Tischzeit, 2006
Im Raum, welcher Spuren einer ehemaligen Küche aufweist, steht ein alter, stark von Gebrauchsspuren gezeichneter Küchentisch. Anstelle der Tischplatte erkennt man eine vergrößerte Fotografie menschlicher Haut. Die von Altersflecken gezeichnete menschliche Haut und die Maserung des Holzes gehen organisch ineinander über. Aus der halb geöffneten Schublade des Tisches leuchtet dem Betrachter ein Ultraschallbild eines Embryos entgegen.
Gegenüber des Tisches und oberhalb einer alten Fliesenreihe zeigt ein Video scharfe Nahaufnahmen von Hautausschnitten. Jeder Hautausschnitt ist einer Bewohnerin des Altenheims zugeordnet. Die Identität der Hautausschnitte ist durch auf die Haut projizierte Sentenzen, welche die Träger der Haut in Interviews geäußert haben, gekennzeichnet. Durch die Überblendungen der verschiedenen Hautausschnitte entsteht ein Kreislauf einer sich fortwährend entindividualisierenden Individualisierung.